Filmkritik

Normalerweise sehe ich Filme an und finde sie entweder gut, oder eben schlecht.

Es gibt (imho) viele Beispiele für sehr gute Filme. Und es gibt unzählige Beispiele für grottenschlechte. Und dann gibt es noch die Sparte der Filme, vor denen man nicht eindringlich genug warnen kann. Von so einem handelt dieser Beitrag.

100, Ghost Street: The Return of Richard Speck

Wer einst „Blair Witch“ gesehen hat weiß worum es in diesem ***keuch*** Horror-Streifen geht. Paranormaler Schwachsinn eben. Wer Fan dieses Genre ist, dem sei der Film wärmstens empfohlen, um anschließend seine Halsmuskeln durch permanentes Kopfschütteln zu trainieren.

Ich habe mir ihn angesehen, weil ich einfach einmal wieder Horror sehen wollte. Und den bekam ich auch. Allerdings nicht in der erwarteten Form.

Vorab das Positive:
Die gute Leistung der Schauspieler.
Das Budget – mehr als 150k$ sind wohl nicht verbrannt worden.

Und nun das Negative:

Continuity – Wenn man vor einer verschlossenen Tür steht, keinen Schlüssel hat und trotzdem unbedingt hinein will, dann tritt man sie einfach ein, oder wirft sich mit der Schulter dagegen. Im Film stehen die Protagonisten eben vor einer solchen, in der gerade einer ihrer Freundinnen offensichtlich massakriert wird. Und rufen „Sarah, mach die Tür auf“ und klopfen eher vorsichtig mit den flachen Händen gegen eben diese. Ja, nee, iss klar.
Ein wenig später wollen die noch übrig gebliebenen türmen und stehen wieder vor einer verschlossenen Tür (daher der Begriff „türmen“). Und,  eidernikolaus, wirft sich einer dagegen und „zappdiwupp“ Tür auf. Hätte derjenige sein zugekifftes Resthirn vorher schon einmal eingeschaltet…. Aber naja, das geht nicht, dann wäre die Eine ja noch am leben und der Film noch nicht zu ende.

Dann fernsteuert einer, natürlich über ein iPad, so ein RC-Car mit einer Kamera an Bord und findet in der hintersten Ecke des Kellers eine mutmaßliche Leiche.
Später verschwindet jemand mit Blutspur in einem rechteckigen Loch in der Decke vom Gebäude und die hellgeistigen Restcleveren finden heraus, dass niemand von ihnen durch diese Öffnung passt.
Noch später traut sich erneut niemand in einen abgelegenen Winkel des Gebäudes und sie setzen voller geistiger Ernüchterung erneut das RC-Car ein.
Und noch viel später schließlich findet dieses Spielzeug dann nochmal seinen Einsatz durch das vorhin erwähnte Deckenloch. Wer hätte das gedacht?

Und im Übrigen:
Wer sich dafür begeistert, stundenlang Wände, verrostete Rohre und vermoderte Einrichtungsgegenstände, eines seit vielen Jahren nicht bewohnten Gebäudes mit Wackelkamera zu betrachten, dem sei gesagt: Es lohnt sich diesen Film in BlueRay und auf einem 172cm-Bildschirm nachts um halb drei anzusehen.
Und von mir kommt dann: Gute Besserung!
Meine Halsmuskeln fühlen sich schon viel geschmeidiger an.