10 Jahre – eine journalistische Zeitreise (2)

In lockerer Reihenfolge werde ich dich hier mit damals hochaktuellen Ansichten eines Computer-Greises nerven, der schon Internet hatte als man hierzulande noch dachte, das wäre ein netzförmiges Gebilde einer sehr seltenen, südwestostnordasiatischen und giftigen Spinnenart (Araneae).

Die nachfolgenden Artikel sind in den Jahren 2001 und 2002 entstanden und haben daher unterhaltsamen Seltenheitswert, oder seltsamen Unterhaltungswert?
Viele Problemstellungen sind jedoch auch heute noch sehr ähnlich. Die Artikel wurden damals, also früher, noch so richtig gutenbergmäßig (nicht guttenbergmäßig!) auf Papier gedruckt, im Internet veröffentlicht und teilweise von mir direkt aus den USA übermittelt.

Januar 2002

Das Vorwort
Handy, Pocket-PC, Handheld, PDA, Palmtop, Smartphones… – wie auch immer diese kleinen, unersetzbaren batterie- oder akkubetriebenen Helferlein, also diese elektronischen Zweitgehirne auch heißen mögen, eines haben sie alle gemeinsam: Ein gewisses „Handhabungsproblem“.
Viele sind eben so winzig, dass sie kaum noch vernünftig zu bedienen sind. Natürlich gibt es Ausnahmen und wer sich spielerisch damit beschäftigt ist sicherlich im Vorteil. Aber so lange es keine wirklich brauchbaren und intelligenten Eingabeschnittstellen (wie z.B. fehlerfreie Spracherkennung) gibt, bleibt eben nur die herkömmliche Art (Mini-Tastatur oder Touchscreen mit Stifteingabe). „Ja, aber..“ werden einige jetzt bestimmt denken, “.. das gibt’s doch längst. Mein Handy wählt auf Zuruf.“ Natürlich, sage ich, aber kann es auch eine e-Mail oder sogar ein Word Diktat aufnehmen? Nun ja, bis es soweit ist benutze ich weiterhin meinen Desktop PC, meinen Notebook, meinen Psion, meinen Palm, mein Handy und, nicht zu vergessen, meinen mobilen GPS-Empfänger. Damit ich immer weiß wo es langgeht, auch wenn alle diese Geräte unterschiedliche Bedienungen erfordern.

Finanzhilfe
Kennen Sie eigentlich Onkel Franz? Seit vielen Jahren gibt Franz Konz, ehemaliger Mitarbeiter eines Finanzamts, das Buch „1.000 ganz legale Steuertricks“ heraus. Seit geraumer Zeit gibt es diese natürlich auch als Software für den PC. Wie man auch ohne anonyme Spender und ohne Kofferträger im Jahre 2002 dem Finanzamt ein Schnippchen schlagen kann, sollten Sie sich einmal ansehen.

Schwarze Löcher
Sie brauchen nicht in den Weltraum zu reisen, um auch hier auf der Erde diese Wunder zu erleben. Microsoft macht´s möglich. Wenn Sie Anwender des Internet-Explorers sind, sollten Sie regelmäßig auf den Internet Seiten von Microsoft vorbeischauen (www.microsoft.com) und sich die neuesten (wichtigsten) Ergänzungen herunterladen. Sonst könnte es passieren, dass auch Ihr Computer ungewollt in einem der zahllosen Sicherheitslöcher verschwindet. Übrigens finden Sie einen direkten Link im Internet-Explorer unter „Extras/Windows Update“.

Was macht eigentlich…?
..der Euro so mit Ihnen? Ich meine mental. Mir kommt es rein sinnlich, also feelingmässig so vor, als ob plötzlich die ganze Computerei nur noch die Hälfte kostet und geradezu danach schreit, gekauft zu werden. Gefährlich, oder? Weh‘ dem, der jetzt Böses denkt und der Computerlobby unterstellt, sie habe das alles extra gemacht nur um uns zu verwirren und um aus ihrer momentanen Dauerkrise zu kommen.

Internet nur für Besserverdiener?
In den letzten Wochen häufen sich hartnäckige Meldungen, die natürlich von den großen Providern prompt widerrufen wurden, dass die Preise für Internetzugänge kräftig angehoben werden sollen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten am Eingang der Clemens-Galerien, oder des Allee-Centers für jede Minute Ihres Aufenthalts Eintritt bezahlen. Und die Betreiber der Center und der Läden wundern sich dann auch noch, dass die Umsätze nicht den Erwartungen entsprechen.
Und ich behaupte: So lange in Deutschland von Minutentakt und Transfervolumengebühren geredet wird, kann das auch nix mit dem e-commerce werden, meine Herren. Oder wir haben wirklich bald ein Netz der Besserverdiener und damit zurück zu information-rich und information-poor. Die Alternative wäre der kostenlose Internet-Zugang in der örtlichen Bibliothek. Aber ´mal ehrlich: Möchten Sie abends um 23 Uhr in dieselbige gehen, um bei Neckermann ein paar Unterhosen zu bestellen?