Praxiseintrittsgebühr

Die Krankenkassen haben Einnahmeüberschüsse in Höhe von ca. 20 Mrd. Euro. Da werden nun aber sofort sämtliche Finanz-Geier wach und streiten sich um Geld, das eigentlich den Versicherten gehört.

Der sicherlich vorwahlkampfbetonte, aber dennoch nicht so ganz falsche Vorschlag der FDP, den Eintritt..äh…die Praxisgebühr abzuschaffen, ist dann auch ganz schnell von Regierungssprecher Seibert abgesemmelt worden. Ohne nachzudenken, versteht sich.

Aber wo kämen wir auch hin, wenn sich die CDU/CSU, und auch die FDP, selbst widersprechen würde. Hatten diese als Opposition doch die einst 2004 von Ulla Schmidt eingeführte Luftblase Praxisgebühr für Besuche beim Facharzt als nicht weitgehend genug befunden und somit das jetzige Modell erst möglich gemacht. Soviel auch zur Glaubwürdigkeit der 3%-Splitter-Mövenpickpartei.

In bester Bürokratisierungsmanier der Grünen wurde dann damals schnell ein Monster erschaffen unter dem nicht nur die Zahler, also Patienten, sondern auch die Ärzte zu leiden haben. Auf Kosten der Kranken. Denn wer zu schwachsinniger, planwirtschaftlicher Verwaltungsarbeit gezwungen wird hat eben nicht mehr so viel Zeit für seine eigentlichen Aufgaben. Wenn ich heutzutage zum Arzt gehe, dann sieht der mir nicht etwa in die Augen, sondern luurt op sing Klavierlack-16:9-Monitor und tippt fröhlich vor sich hin. OK, nicht alle…klar.

Die einst als „Steuerungsinstrument“ angedachte Praxisgebühr ist somit zu dem verkommen was sie eben ist – eine Gelddruckmaschine und mehr nicht. Von „Steuerung“ kann überhaupt keine Rede sein, denn das was von der ehemaligen Gesundheitsministerin so ausgedacht wurde, hat sich in der Praxis (im wahrsten Sinne des Wortes) sehr schnell als Flop erwiesen. Aber mich fragt ja keiner.

Wovon reden wir überhaupt?
Von ca. 2 Mrd. Euro. Also ca. 10% von dem, was als Überschuss wie auch immer erwirtschaftet wurde.  Und das soll existenziell für die GKVen sein? Völliger CSU-Blödsinn.

Aber es wird so kommen:
Nichts wird sich für den Patienten ändern. Auch nicht für die Ärzte. Von leichten Korrekturen (0,1%-Punkte weniger ab 2013!) der GKV-Beitragshöhe vielleicht einmal abgesehen, die aber unter dem Strich auch eine Luftnummer sind.

Ergo:
Was also spricht gegen die sofortige Abschaffung dieser Eintritts-Strafgebühr für Kranke?

…weitere Infos: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/49426