Nun hat das berühmte Landgericht Hamburg in seiner unermesslichen Weisheit ein Urteil in dem Rechtsstreit zwischen GEMA und YouTube gefällt.
Richtungsweisend, ja – aber irgendwie doch in die falsche.
Störerhaftung nennt man das auf neujuriverdrehteutsch. Aber es…
1. gibt ja nicht nur das LG Hamburg, welches sich schon öfter durch seltsame Rechtsprechung ausgezeichnet hat und dann von höheren Gerichten korrigiert wurde
2. leben die Experten der GEMA noch nicht im 21. Jahrhundert (technisch schon garnicht)
3. liegt nun an YouTube einfach komplett alles für Deutschland zu sperren
4. und mich genüsslich über den Protestorkan freuen
5. wird soweit nicht kommen, da YouTube mit der GEMA nun neu verhandeln will
6. ist das Ganze durchaus schon legitim, wenn auch unerfreulich und unbequem für die Nutzer
7. gibt ja auch Proxies
Ich weiß nicht, ob es wirklich das falsche Urteil ist. Langfristig könnte es sich als völlig angemessen erweisen wenn es nämlich mit dem Rest der Urheberrechtsbewertung reevaluuiert wird. Im Moment passt es, weil Youtube sich an fremden Eigentum bereichert.
Nunja, darüber kann man sicherlich lange und tiefgreifend diskutieren. Fakt aber bleibt, daß YouTube Geld mit Werbung verdient. Werbung, die eingeblendet wird. Sie haben weder das Eigentum an den „gezeigten Werken“, noch die Aufführungsrechte. YouTube ist und bleibt eine Plattform.
Fakt ist aber auch, daß die GEMA, um ihrer Selbstwillen, versucht soviel Kohle wie möglich zu scheffeln, wie auch Google. Die GEMA (und alle anderen sogenannten Rechteverwerter) haben es jedoch bis Heute nicht kapiert, daß sie sich nach neuen und innovativen Konzepten umsehen müssen.
Und außerdem:
Seit ich im Internet bin, und das ist von Anfang an, gibt es diese sogenannte Kostenlosmentalität. Und es wird sie immer geben. Denn wenn ich einen „Laden“ zumache, macht eben an anderer Stelle ein neuer auf. Und irgendwie ist das, regulatorisch gesehen, auch gut so.