Nürburgring vor dem Aus!?!

Auf der einen Seite ist es natürlich zum Heulen und Krämpfe kriegen, aber auf der anderen? Da wird die traditionsreichste Rennstrecke in Deutschland, die mit so vielen Emotionen, Herzblut und Gefühlen verbunden ist, marketingmäßig so behandelt wie ein Hamburger: Kaufen, kaufen, kaufen, essen, auskotzen.

Das Prestigeobjekt von Kurt Beck ist also gescheitert und muß Insolvenz beantragen. „Flieg nicht so hoch meine kleiner Freund“, oder „Hochmut kommt vor dem Fall“.

Und nun wird die Schuld am Größenwahn erstmal an die EU verlagert. Politisch korrekt versteht sich. Mit anderen Worten: Es wird um Geld gebettelt und wenn ihr dann nicht zahlt, prüfe ich rechtliche Schritte und mach hier den ganz großen Leo, weil ihr ja noch nicht einmal pünktlich gezahlt habt.

Und wenn das Geld aus Brüssel überhaupt nicht kommt, dann zahlt am Ende wer?
Sollte die Rennstrecke verkauft werden müssen, ja dann drohen dem Steuerzahler Kosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euronen.

Warum dieser Herr Beck hier allerdings jetzt so eine Welle macht, kann ich allerdings kaum nachvollziehen. Denn die beantragte Rettungshilfe von 13 Millionen Euro aus EU-Mitteln sind doch allenfalls ein Tropfen auf den heissen Stein und würden das Aus lediglich verzögern. Wenn man bedenkt, daß die Verschuldung der Besitzgesellschaft insgesamt (laut Rhein-Zeitung) 330 Millionen (ISB-Kredit) plus 83 Millionen (weitere Darlehen) beträgt.

Mann, waren das noch Zeiten als die Turbos mit an die 1000 PS Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger beim 24-Stunden-Rennen über die Nordschleife schwirrten und Fahrer wie Jochen Mass, Rolf Stommelen, Hans-Joachim Stuck, Helmut Kelleners, Helmut Döring, Klaus Ludwig, Klaus Niedzwiedz und auch mein ehemaliger Junior-Chef Axel Felder Fahrzeugbeherrschung par excellence zeigten.

DAS waren richtige Erlebniswelten und nicht wie heutzutage diese künstlichen, oberflächlichen und nur noch auf Profit ausgerichteten „Events“ der Vergnügungskultur.