Stell Dir vor, Du hast mit Deinem Automobil einen nicht selbst verschuldeten Unfall. Nach den vielen vergossenen Tränen nimmst Du nun aber für die Zeit der Reparatur keinen Ersatzwagen, sondern ziehst den Schadensersatz in Euronencash als Nutzungsentschädigung vor. Dieses Geld wird Dir afaik von keinem Finanzamt als Einkommen angerechnet.
Nicht so jedoch bei Hartz IV!
Im Extremfall befreit sie sogar vom Leben, oder führt zum Herzstillstand.
Dieser sinnfreie Spruch prangte einst über dem Eingang u.a. auch zum Konzentrationslager Auschwitz I.
Und was im Fernsehen kommt, kann ja nicht gelogen sein!
So dachte jedenfalls ein, oder mehrere, Jobcenter Mitarbeiter in Berlin und kürzte rigoros Leistungen um rund 1.000 Euronen.
![By Copyright © 2004 David Monniaux (Own work) [CC-BY-SA-1.0 or CC-BY-SA-2.0-fr], via Wikimedia Commons](http://blog.bluephant.de/wp-content/uploads/2013/05/282px-Cow_milking_machine_in_action_DSC04132.jpg)
Gestern auf einer städtischen Parkbank in Wanne-Eickel:
„Ey, warsse heute schon bein Aldi?“
„Nä, beim Aldi geh ich nich meah. Die verkaufen ja gezz schon unser schöne Milch anne Schinesen und deshalb wird die hier so teua.“
Denn in Deutschland wird „20 Jahre Tafel“ gefeiert.
Die Idee an sich, wenn auch aus den USA geklaut, war ja nicht wirklich schlecht.
Die Jobcenter, und entsprechende Äquivalente in anderen Ländern, stehen vor einer ernsthaften Herausforderung: Viele Prominente, Politiker, Waffenhändler, Oligarchen, Kriminelle, Finanzjongleure und sonstiges asoziales Gesindel werden wohl in Zukunft „Hartz IV“ beantragen müssen. Oder auch nicht.
…oder auch „Warum die Agenda 2010 als Erfolg begriffen wird, ist mir ein Rätsel„.
Nach der scheinheiligen Lobhudelei und Eigenbeweihräucherung nun endlich einmal jemand, der es nicht nur verstanden hat, sondern mir quasi aus der Seele spricht.
Sagte einst Frau Merkel und legte die Hände in den Hosenrockschoß.
Nun folgt von allen Seiten der Lobgesang auf die Agenda 2010.
Du erinnerst Dich doch!? Dieses selbstgefällige Werk von Bosskanzler Schröder und Kumpanen, als man das Goldkettchen hinter der Krawatte schon erahnen konnte.
Da lese ich gerade zwei Schlagzeilen untereinander:
„Mehr Arbeitslosengeld-Empfänger stocken auf“
und
„Daimler-Chef Zetsche muss Gehaltsrückgang hinnehmen“
Nachdem der Eigenfinanz-Fachmann Steinbrück uns kurz vor Jahresschluss nun dargelegt hat, wie es um die Hartz-Sätze für Kanzler steht, ist mir eines klar:
Es stimmt, was er sagte. Die Gehälter von Spitzenmanagern sind unangemessen und gerade zu eklatant obszön.
Und die der Kanzler (zumindest seit Schröder) offensichtlich auch. Denn ich dachte immer Leistung entscheidet über die Höhe des Einkommens. Ich habe mich wohl getäuscht. Sowohl bei den Managern als auch bei den Kanzlern.
Und was sagt Mutti dazu? Sie legt wie immer beide Hände in den Hosenrock-Schoß, guckt so wie sie halt guckt und sprechblast wieder mal rum. Oder auch nicht.
Nunja, ich bin ja noch lernfähig. In diesem Sinne… bis gleich in 2013!