Folter in Pflegeheimen

Nach der Veröffentlichung des
3. Pflege-Qualitätsberichts, den der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) und der GKV-Spitzenverband Heute in Berlin vorgestellt hat, übertreffen sich die meisten deutschen Qualitätsmedien wieder mit ihren Horrormeldungen gegenseitig.

Ich erspare mir hier die lächerliche Aufzeichnung. Jedoch möchte ich diesen gesamten Schundjournalismus ein wenig geradebiegen und einfach mal einige Dinge klarstellen.

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Als geradezu haarsträubend fiel mir anfangs auf, daß fast alle der sogenannten Journalisten scheinbar nicht in der Lage sind, einen ordentlichen Link zum eigentlichen „Papier“, oder zumindest der Pressemitteilung des MDS, zu setzen. Hier drängt sich mir die Frage auf, ob das gewollt ist.

Desweiteren, und damit zur Sache und von den einfach nur dummen Schlagzeilen weg, möchte ich einmal deutlich betonen, daß es sich bei so einem Bericht immer nur um eine Momentaufnahme handeln kann. Dieser also vom Sinn her natürlich nicht falsch ist, aber es ist und bleibt eben nur ein Snapshot und ein Versuch.

Was passiert denn, wenn der MDK nach einer „Prüfung“ wieder abzieht? Business as usual. Und niemand kann das kontrollieren.

Alle vorhandenen Mißstände dieser gesamten Pflege-Planwirtschaft sind (politisch) hausgemacht. Anstatt die Pflegekräfte mit allen Mitteln für ihre eigentlichen Aufgaben einzusetzen, werden immer mehr bürokratische, verwaltungstechnische und vehement störende Verfahren vorgeschrieben. Da hilft auch kein noch so ausgefeiltes Qualitätsmanagement, wenn die Pflegekräfte mehr damit beschaftigt sind alles in Listen und in den Computer einzuhämmern, also Verwaltungsarbeit zu leisten, als sich um die pflegebedürftigen Menschen zu kümmern.

Als Betroffener habe ich von Anfang an immer wieder auf den gesamten  planwirtschaftlichen Unsinn in der Pflegeversicherung hingewiesen, aber scheinbar interessiert das niemanden.
Aber, verflixt nochmal, hier geht es nicht um eine Plansollerfüllung für die Montage von Weckern, hier geht es auch nicht um den Austausch von Ersatzteilen für Maschinen. Hier geht es um Menschen, um Liebe, Nähe, Zuwendung, Vertrauen, Verständnis. Und da ist eine Pflege-Planwirtschaft genauso fehl am Platze wie damals die ökonomische in der DDR.