Fachkräftemangel…(gähn)

Pünktlich alle Jahre wieder und sehr praktisch zur derzeit stattfindenden CeBIT in Hannover, wieder das alte, abgedroschene und erfundene Lied.
Wie sagte ein Kommentator: „Ich kann es nicht mehr hören!“.
Dem kann ich mich nur anschließen!

Der Branchenverband VDI schlägt diesmal wieder Alarm: Es gäbe angeblich zu wenig IT-Fachkräfte und das gefährde Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit. Warum nicht gleich den Weltuntergang?

Nicht nur alle Jahre wieder, sondern bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit, werden diese konstuierten Horrormeldungen unters Volk gestreut. Da wird mit Zahlen um sich geworfen, daß es einfach nur noch lächerlich ist. Aber ich wette mit Dir, daß diese Meldung heute Abend in der Tagesschau, oder bei Heute, genauso vorgelesen wird – ohne deren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen. Das nennt man dann Qualitätsjournalismus vom GEZ-Zahler fürstlich honoriert.

Aber wie sieht es denn nun im realen Leben so aus?
Ich denke, ein gravierendes Problem (und nicht nur in der IT-Branche) ist, daß die heutigen Personaler absolut keinen Schimmer davon haben, was überhaupt für Leute benötigt werden.

Das berühmte Beispiel eben von der eierlegenden Wollmilchsau, mit Uni, mindestens 10 Jahren Berufserfahrung in allen möglichen Bereichen, dabei natürlich nicht älter als 25 und für 1.500 brutto. Ja, nee, iss klar. Und da wundern sich diese Experten dann auch noch, daß sie keine Leute finden?

Ein freischaffender IT-Kollege hat es noch treffender formuliert:
„Wenn ein Fahrer für ein Auto gesucht wird, wird derjenige eingestellt, der am meisten Erfahrung im Fahren von Auto’s hat.
Dem Motorrad-Fahrer wird unterstellt, er könne das nie lernen und vom Schiffskapitän will man erst gar nichts wissen, damit kennt man sich selber nicht aus.

Und schon haben wir trotz arbeitssuchender Motorradfahrer und Schiffskapitäne einen Mangel an Autofahrern die von radfahrenden Indern ersetzt werden.“

Also wie heute üblich geht`s unterm Strich nur um Geld, alles andere ist dummes Geschwätz und lobbyistische Augenwischerei. Sonst nix.